Auktion: 277 / Kunst des XX. Jahrhunderts und Muenchner Schule am 06.12.2002 Lot 88

Hermann Max Pechstein - Weinberg am Genfer See


88
Hermann Max Pechstein
Weinberg am Genfer See, 1925.
Aquarell
Schätzung:
€ 18.000
Ergebnis:
€ 20.700

(inkl. Käuferaufgeld)

Weinberg am Genfer See
Aquarell auf leicht genarbtem Aquarellbütten, 1925
Rechts unten signiert (HMP in Ligatur) und datiert. Rückseitig auf Fragment der ursprünglichen Rahmenrückwand eigenhändig bezeichnet "Weinberg am Genfersee HMPechstein, Berlin W. 62. Kurfürstenstr. 126". 47,8 x 58,3 cm ( 18,8 x 22,9 in), blattgroß.

PROVENIENZ: Privatsammlung Rheinland.

Die 1920er Jahre sind für Hermann Max Pechstein von Schwierigkeiten und Veränderungen geprägt. Einzig die Freundschaft zu seinem Schweizer Mäzen und Sammler Dr. Walter Minnich, die 1919 ihren Anfang nimmt, bildet eine Konstante im Leben des Künstlers. Nach seiner Scheidung von Lotte und dem Prozess gegen den Kunsthändler Gurlitt, reist der Maler 1922 erstmalig nach Montreux, um Minnich zu besuchen. In den folgenden Jahren weilt er häufig in der Schweiz und erhält dessen Unterstützung. In diesem Zusammenhang ist auch unser Aquarell 'Weinberg am Genfer See' zu sehen. Mit kräftigem Pinselstrich und flüssigem Duktus setzt Pechstein den Landschaftsausschnitt unter wolkenverhangenem Himmel expressiv um. Rot, Blau und Grün stehen mit starkem Kontrast in ihrer fast reinen Farbigkeit nebeneinander. Grafisch strukturieren die Stangen für den rankenden Wein das untere Bilddrittel. Die gesamte Komposition ist trotz ihrer Tendenz zu mehr Naturalismus von einer vehementen Dynamik gekennzeichnet. So bleibt Pechstein zum einen seinem während der Brücke-Zeit entwickelten Stil treu, setzt aber zum anderen auf eine der Gegenständlichkeit mehr verpflichtete Formensprache. [DP]




88
Hermann Max Pechstein
Weinberg am Genfer See, 1925.
Aquarell
Schätzung:
€ 18.000
Ergebnis:
€ 20.700

(inkl. Käuferaufgeld)