Lexikon
Kohlezeichnung

Verkohltes Holz ist von jeher zum Zeichnen verwendet worden. Bis ins Mittelalter dient die Kohlezeichnung jedoch vorallem als Hilfsmittel, etwa für Vorzeichnungen, Skizzen oder Übungen, da der weiche Kohlestrich sich auch leicht wieder auf dem Papier auslöschen lässt oder abstaubt. Erst mit der Entwicklung geeigneter Fixiermethoden und der Haltbarmachung ab dem 15. Jahrhundert entstehen eigenständige Kohlezeichnungen. Die Handzeichnung erfährt generell im 15. Jahrhundert eine höhere Wertschätzung. Zur Herstellung von Zeichenkohle wird zumeist Linden-, Weiden- oder Buchsbaumholz in dünne Stifte geschnitten und verkohlt. Holzkohle ist mattschwarz bis grau. Die um 1550 in Venedig entwickelte Ölkohle ist saftig schwarz, Kohlezeichnungen damit sind ohne Fixierung haltbar; allerdings vergilbt das Öl mit der Zeit. In neuerer Zeit werden Kohlestifte auch aus gepresstem Holzkohlepulver hergestellt. In Deutschland ist die meisterhafte Handhabung der Kohlezeichnung zuerst in den Bildnissen Albrecht Dürers zu sehen.